[Tag 07] Das Markersignal – So verbesserst du dein Timing und Training mit deinem Hund
Grundgehorsam: Tag 07 von 56
Dieses Video und Training ist Teil des Grungehorsam Konzepts , einem strukturierten Programm zur Förderung des Gehorsams und der Bindung zwischen Mensch und Hund. Das Konzept ist sorgfältig didaktisch und methodisch aufgebaut, um sicherzustellen, dass jede Übung auf der vorherigen aufbaut und so die maximale Effektivität erzielt. Es ist entscheidend, dass du das Training in der vorgesehenen Reihenfolge durchführst, um das bestmögliche Ergebnis für deinen Hund zu erreichen.
Das Markersignal bildet eine Überbrückung zwischen der Aktion deines Hundes und der Belohnung. Dies kann ein Klick, ein Wort oder ein kurzes Geräusch sein. Es wird als Signal verwendet, welches einen Verstärker, also die Belohnung ankündigt. Das Ziel des Markersignals ist es, dem Hund exakt zu zeigen, welches Verhalten gerade belohnt wird. Es markiert punktgenau richtiges Verhalten und setzt nicht voraus, dass du dich in unmittelbarer Nähe deines Hundes befindest. Du vermittelst deinem Hund: Das hast du super gemacht und gleich folgt deine Belohnung. Das Timing ist kritisch, denn Hunde verbinden Aktion und Reaktion nur dann miteinander, wenn sie innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne von etwa zwei Sekunden stattfinden.
Ziel: Dein Hund verknüpft, dass das Markersignal eine Belohnung zur Folge hat, egal ob in Bewegung, im Stehen oder Sitzen
Equipment: Leckerli in Leckerli-Beutel oder Schüssel, andere Belohnungen Spielzeug
Ort: Zuhause, reizarme Umgebung
Dauer: 15 Wiederholungen - jeweils 5 Wiederholungen, dann Pause
Jedes Hundetraining beginnt und fällt mit dem richtigen Timining. Wusstest du, dass der Hund sein Handeln und deine Reaktion auf sein Handeln nur dann richtig und zuverlässig verknüpft, wenn du innerhalb von ca. 2 Sekunden darauf reagierst? Ja, ganz genau! Das ist super kurz und kann schon der erste Aufschluss sein, warum das bisherige Training bei euch nicht immer geklappt hat. Natürlich bestimmen Ausnahmen die Regel, aber die 2-Sekunden-Regel solltest du dir merken.
Ein Beispiel aus dem Alltag: Dein Hund kommt direkt auf den Rückruf zu dir, er setzt sich vor dir hin und du möchtest ihn ausgiebig dafür belohnen, also kramst du aus deiner Jackentasche noch ein Leckerli heraus. Du gibst deinem Hund das Leckerli und er freut sich. Wofür hat er das Leckerli bekommen? Tja, das weiß dein Hund vermutlich selbst nicht, ist auch egal, Hauptsache es gab was zu Futtern. Dein Hund wird das Leckerli nicht als Belohnung seines Zurückkommens verknüpfen, weil die Zeitspanne zwischen seiner Handlung und deiner Reaktion einfach zu lange gedauert hat.
ℹ︎ Info
Die Zeitspanne der Verknüpfung ist der Grund, warum dein Hund z. B. im Nachhinein nicht bestraft werden kann, wenn er das Sofa zerstört oder in die Wohnung pinkelt. Das schwächt nur eure Beziehung, denn dein Hund wird nicht verstehen, wofür er bestraft wird. Die Zeitspanne von 2 Sekunden der Verknüpfung bezieht sich auf Belohnung und Bestrafung!
Überlege dir ein Markersignal, das kurz und prägnant ist, du es aber nicht häufig im Alltag benutzt. Es sollte sich ganz anders anhören, als deine anderen Signale. Harte Konsonanten sind ebenfalls hervorragend geeignet. Du kannst Wörter benutzen wie „Klick“, „Zack“, „Top“, oder ein Schnalzen usw.
„Yes“ wird gerne in der Hundeerziehung verwendet. Wir raten jedoch davon ab es als Markersignal zu benutzen, weil ein „Yes“ nicht neutral für dich ist, weil es eine Bedeutung hat und somit für dich eine bestimmte Emotion suggeriert. Solltest du dich trotzdem dafür entscheiden, stellt das keinen nachweisbaren Trainingsnachteil dar.
Bevor du jedoch das Markersignal verwenden kannst, muss das Markersignal konditioniert werden. Ziel ist es, dass dein Hund lernt, dass auf das Markersignal eine Belohnung folgt. Das Markersignal steht niemals allein und ersetzt keine Belohnung! Es überbrückt deinen Reaktionszeitraum und kündigt die Belohnung an. Die Belohnung sollte dabei immer variieren.
Lernschritt 1: Locken
- Beginne in einer ruhigen Umgebung und so, dass dein Hund aufnahmebereit ist.
- Dein Hund ist in deiner unmittelbaren Nähe, muss aber nichts tun. Du stehst.
- Gebe das von dir gewählte Markersignal.
- Greife zu einem Leckerli und belohne deinen Hund damit.
- Ob du deinem Hund das Leckerli direkt gibst, oder wirfst, ist egal.
- Wiederhole diesen Durchgang einige Male.
- Mache anschließend eine Pause.
✔︎ immer dabei, kann nicht vergessen werden ✔︎ Hände sind beim Üben frei ✔︎ spontan einsetzbar ❌ Emotionen fliessen ein, deshalb nicht neutral ❌ hört sich nicht immer gleich anMarkersignal
✔︎ nicht spontan, dafür bewusster Einsatz ✔︎ neutraler Klang, der sich von Stimme abhebt ✔︎ gut einprägsames und gleich klingendes Geräusch ❌ ist ein Tool und man hat es nicht immer dabei ❌ Muss in der Hand gehalten werdenClicker
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Lernschritt 2: Generalisierung Mensch
- Beginne wie in Lernschritt 1, indem dein Hund nichts machen muss, du dein Markersignal im Stehen gibst und anschliessend das Leckerli gibst oder wirfst.
- Setze dich nun hin, sage dein Markersignal und gebe deinem Hund das Leckerli.
- Beginne dich im Raum zu bewegen. Währenddessen gibst du dein Markersignal jetzt aus der Bewegung, greifst dann zum Leckerli und gibst es deinem Hund.
- Auch hier kannst du das Leckerli direkt geben, aus der Entfernung werden oder auf dem Boden fallen lassen.
ℹ︎ Info
Das Markersignal ist kein Aufmerksamkeitssignal. Mache nicht den Fehler und verwende das Markensignal zur Aufmerksamkeitsgewinnung. Zur Aufmerksamkeitsgewinnung kannst du den Namen deines Hundes nutzen. Beim Markersignal ist es nicht notwendig, dass dein Hund zu dir kommt, dich anschaut oder sich an dir orientiert. Beim Markersignal geht es ausschließlich um die Verknüpfung: Markersignal = Belohnung.
Lernschritt 3: Generalisierung Verstärker
Für Alltagssituationen oder Trainings ist es sinnvoll, unterschiedliche Belohnungen einsetzen zu können. Damit keine Enttäuschung oder ein Frust entsteht, müssen früh genug verschiedene Belohnungen eingesetzt und geübt werden.
- Beginne wie in Lernschritt 1, indem dein Hund nichts machen muss, du dein Markersignal gibst und anschließend das Leckerli gibst oder wirfst.
- Nun gib das Markersignal erneut und lobe deinen Hund nur verbal, ohne Leckerli.
- Gib das Markersignal wiederholt und belohne deinen Hund mit einem Spielzeug.
- Als Nächstes kannst du deinem Hund dein Markersignal geben und ihn mit einem ganz besonderen Leckerli belohnen.
- Zu guter Letzt kannst du dein Markersignal geben und deinen Hund mit einem Spiel belohnen.
Wiederhole diesen Schritt immer wieder und wechsle die unterschiedlichen Belohnungsarten immer wieder ab, damit du nicht nur von einer Belohnungsart abhängig bist. Das bietet dir langfristig eine wunderbare Flexibilität im Training und Alltag mit deinem Hund.
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Zusammenfassung
Das Markersignal ist ein mächtiges Werkzeug in deinem Hundetraining, das durch präzises Timing und klare Kommunikation das Lernverhalten deines Hundes positiv beeinflussen kann. Ob du dich für einen Clicker oder ein anderes Markersignal entscheidest, das Wichtigste ist die Konsistenz und dein Verständnis dafür, wie und wann das Signal eingesetzt wird. Mit der richtigen Anwendung eines Markersignals wird dein Training effektiver und du wirst eine tiefere und verständnisvollere Beziehung zu deinem vierbeinigen Freund aufbauen.
Das Markersignal ist ein Überbrückungssignal zwischen der Aktion deines Hundes und der Belohnung.
Das Markersignal steht nie allein, ist kein Aufmerksamkeitssignal und ersetzt keine Belohnung.
Mit dem Markersignal kommunizierst du deinem Hund „Das hast du richtig gemacht“ und kündigst eine Belohnung an.
Was ist ein Markersignal?
Das Markersignal bildet eine Überbrückung zwischen der Aktion deines Hundes und der Belohnung, die genau im Moment eines erwünschten Verhaltens eingesetzt wird, um dem Hund zu signalisieren, dass genau dieses Verhalten belohnt wird.
Warum ist das Markersignal im Hundetraining wichtig?
Das Markersignal ist wichtig, da es das Timing der Belohnung präzisiert. Es ermöglicht dir, dem Hund exakt zu kommunizieren, welches Verhalten erwünscht ist, was den Lernprozess beschleunigt und effektiver macht.
Kann jedes Geräusch oder Wort als Markersignal verwendet werden?
Prinzipiell ja, aber das Signal sollte kurz, eindeutig und wiederholbar sein. Es sollte sich zudem von alltäglichen Geräuschen oder Worten unterscheiden, damit der Hund nicht verwirrt wird.
Wie unterscheidet sich ein Clicker vom verbalen Markersignal?
Ein Clicker ist ein Handgerät, das beim Drücken immer denselben "Klick"-Ton macht. Dieser Ton ist einzigartig und hebt sich von Alltagsgeräuschen ab, sodass Hunde ihn leicht erkennen und mit richtigem Verhalten verbinden können. Der Nachteil ist, dass du den Clicker immer dabeihaben müsstest und du angewiesen auf ein Equipment bist.
Im Gegensatz dazu ist ein verbales Markersignal ein Wort oder Geräusch, das du aussprichst oder ein Zungenschnalzen. Ein großer Vorteil ist, dass du dafür kein extra Werkzeug benötigst und es dadurch immer verfügbar ist.
Allerdings kann die Verwendung deiner Stimme als Markersignal eine Herausforderung sein. Da die menschliche Stimme sich je nach Stimmung und Kontext ändert, könnte es für deinen Hund schwieriger sein, das Signal konstant zu erkennen. Es erfordert Übung, deine Stimme gleichbleibend zu nutzen, damit sie für deinen Hund genauso klar ist wie der Ton eines Clickers. Deshalb eignet sich das Schnalzen in den meisten Fällen besser, als ein Wort.
Muss ich das Markersignal immer verwenden?
Das Markersignal ist besonders in der Lernphase wichtig, um neues Verhalten zu etablieren. Sobald ein Verhalten zuverlässig gezeigt wird, kannst du das Signal weniger häufig einsetzen, solltest es aber gelegentlich verwenden, um das Verhalten zu erhalten.
Kann ich unterschiedliche Markersignale für unterschiedliche Verhaltensweisen verwenden?
Es ist möglich, aber nicht unbedingt empfehlenswert für Anfänger. Zu viele Signale können verwirrend sein. Konzentriere dich auf ein oder zwei klare Signale, um Verwirrung zu vermeiden und den Lernprozess zu erleichtern.
Dieses Video und Training ist Teil des Grungehorsam Konzepts , einem strukturierten Programm zur Förderung des Gehorsams und der Bindung zwischen Mensch und Hund. Das Konzept ist sorgfältig didaktisch und methodisch aufgebaut, um sicherzustellen, dass jede Übung auf der vorherigen aufbaut und so die maximale Effektivität erzielt. Es ist entscheidend, dass du das Training in der vorgesehenen Reihenfolge durchführst, um das bestmögliche Ergebnis für deinen Hund zu erreichen.